Ausstellung & Führung

Philipp Melanchthon - Leben, Werk und Wirkung

01.04.2014 09:00 Uhr

Humanist, Reformator, Praeceptor Germaniae („Lehrer Deutschlands“), Außenminister der Reformation, Vater der Ökumene. All das sind Begriffe, mit denen Philipp Melanchthon, der Wegbegleiter und Kollege Martin Luthers, charakterisiert wird. Den Menschen und den Gelehrten Melanchthon kann man in der neuen Ausstellung im Melanchthonhaus kennenlernen.

Das Melanchthonhaus ist das Gebäude, in dem Philipp Melanchthon seit 1539 lebte. Hier wohnte er mit seiner Familie und vielen Gästen, hier verfasste er viele seiner Schriften, hier führte er poetische Wettkämpfe mit seinen Studenten durch. An keinem Ort kann man Melanchthon näher kommen, als in seinem Haus, das über die Jahrhunderte fast nie umgebaut wurde. Deshalb ist das Haus selbst das wichtigste Exponat der neuen Ausstellung. Mit Illustrationen und nachempfundenen Alltagsobjekten erhalten die Besucher einen Eindruck der Lebenswelt und dem Alltag von Melanchthon und seiner Familie.
Der Ausstellungsteil im Neubau ist ganz dem Werk und der Wirkung Melanchthons gewidmet. Hier werden Handschriften, Drucke, Gemälde und Büsten ausgestellt. Einige der Exponate wurde bisher noch nie öffentlich präsentiert, darunter eine originale Gehaltsquittung des Professors oder die erste Stadtgeschichte Wittenbergs, die Melanchthon handschriftlich verfasst. Werke und Briefe Melanchthons und seiner Zeitgenossen, wie etwa die folgenreiche Schrift „Confessio Augustana“, das Augsburger Bekenntnis von 1530, stehen in den Kontexten der Reformationstheologie und der Entwicklung des Protestantismus. Eines der zentralen Exponate ist ein überlebensgroßes Porträt Melanchthons von Lucas Cranach dem Jüngeren, das für die Ausstellung aufwendig restauriert wurde.

In die Ausstellung integriert sind Elemente, die speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt wurden. Die Kinder erhalten am Eingang einen gusseisernen Schlüssel, der ihnen Zugang zu Truhen und Schränken mit versteckten Spielen verschafft und auch verborgene Medienstationen aufschließt, die sich speziell an Kinder wenden. Der komplexe historische Stoff der Reformationsgeschichte wird aus der Perspektive von Magdalena, Melanchthons zehnjähriger Tochter, erzählt. Sie führt grafisch-bildlich und mit ihrer Stimme durch die Ausstellung und gibt Auskunft über die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Hause Melanchthon – eine sympathische Verlockung, nicht nur für Kinder.

1. April bis 31. Oktober: täglich 10:00–18:00 Uhr
1. November bis 31. März: Di–So: 10:00–17:00 Uhr, montags geschlossen

Ort

Melanchthonhaus Wittenberg
Collegienstra
06886 Wittenberg

Veranstalter

Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt
Collegienstraße 54
06886 Wittenberg

Eintritt

5.00 €

Ermäßigt:
4.00 €
4.00 €