Die Lutherstadt Eisleben ist eine der ältesten Städte zwischen Harz und Elbe. Hier wurde Martin Luther geboren, hier ist er auch gestorben. Sein Geburtshaus und das Museum „Luthers Sterbehaus“ gehören seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO und sind zwei der bedeutendsten Stätten, die mit dem Leben und Wirken Martin Luthers eng verbunden sind. Darüber hinaus sind in der Stadt noch viele weitere Spuren des Reformators zu finden.
Der mittelalterliche Markt im Stadtzentrum, das Rathaus, die Stadtschlösser der Mansfelder Grafen sowie die stattlichen Bürgerhäuser erzählen Ihnen die Geschichte der über Jahrhunderte gewachsenen Stadt. Eisleben wurde erstmals 994 urkundlich erwähnt und erhielt im 12. Jahrhundert das Stadtrecht. Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelte sich Eisleben vor allem durch den Abbau und die Verhüttung von Kupferschiefer zur bedeutendsten Stadt in der einst mächtigen reichsunmittelbaren Grafschaft Mansfeld. In dieser Blütezeit entstand die Eisleber Neustadt, eine Siedlung für Bergleute, mit der Sankt Annenkirche sowie dem angrenzenden Augustiner-Eremiten-Kloster. Als Distriktsvikar des Augustinerordens hielt sich Martin Luther mehrmals dort auf.
Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren und einen Tag später in der Sankt Petri-Kirche getauft. Sein Geburtshaus, ein typisches bürgerliches Wohnhaus, stammte aus dem 15. Jahrhundert. Ein Stadtbrand zerstörte es 1689 zu großen Teilen. Die Stadt Eisleben erwarb das Grundstück und ließ das Gebäude wieder aufbauen. Schon damals wurde ein öffentliches Museum für Lutherpilger errichtet. Damit ist Martin Luthers Geburtshaus eine der ältesten Einrichtungen dieser Art im deutschsprachigen Raum.
Luthers Lebenskreis schloss sich 1546 wieder in seiner Geburtsstadt. Am 28. Januar 1546 reiste der Reformator nach Eisleben, um Streitigkeiten der Mansfelder Grafen zu schlichten. Zu dieser Zeit war Luther bereits durch Krankheit geschwächt, führt aber dennoch die Verhandlungen erfolgreich zu Ende. In der Nacht vom 17. zum 18. Februar starb Martin Luther im Alter von 62 Jahren in Eisleben.
Oberhalb des Eisleber Marktes steht das Haus, das heute Ort des Gedenkens an Luthers Tod ist. Seit 1726 gilt das Gebäude als Sterbehaus. Der preußische Fiskus erwarb es 1862 aus diesem Grund und richtete eine Gedenkstätte ein. Den Mittelpunkt des Museums bilden seitdem die in den Sterbeberichten genannten Räume: Schlafkammer, Sterberaum und Verhandlungszimmer. 1894 erhielten die Räume eine „historische“ Ausstattung. Zu den wichtigsten Ausstellungsobjekten gehören das originale Bahrtuch von Luthers Sarg und die Totenmaske.
Martin Luther hat als Distriktsvikar seines Ordens das Augustinereremitenkloster wiederholt besucht. Unter seinem Einfluss wurde die Annenkirche die erste evangelische Predigerkirche in der Grafschaft Mansfels. einzigartig in der Kirche sind die bemalte Kassettendecke der Renaissancezeit und die Steinbilderbibel von 1585.
In dieser spätgotischen Hallenkirche hielt Luther seine letzten vier Predigten und es fanden die Trauerfeierlichkeiten zu seinem Tod statt. Die Lutherkanzel ist noch im Original erhalten.
Hier wurde Martin Luther am 11. November 1483 auf den Namen des Tagesheiligen getauft. Die Taufe galt ihm als eines der wichtigsten Ereignisse eines Christen.
Die Kirche wurde großzügig restauriert und zum Zentrum der Taufe umgestaltet. Im Mittelpunkt der Kirche befindet sich ein Taufstein aus der Zeit Luthers zusammen mit einem neuen Taufbecken, das in den Boden eingelassen ist.