Verwandtschaftliche Beziehungen und mehrere Aufenthalte verbinden Martin Luther mit der Stadt Eisenach. Von 1498 bis 1501 besuchte er die Georgenschule. Luther ist offensichtlich ein fleißiger und begabter Schüler gewesen. Im Haus von Ursula Cotta, dem heutigen Lutherhaus, fand er ein Unterkommen. Später erinnerte er sich gerne an seine Schulzeit in Eisenach, das er "... meine liebe Stadt" nannte.
Auf der Reise zum Reichstag nach Worms 1521 predigte er auf dem Hin – und Rückweg in der Georgenkirche. Nach einem scheinbaren Überfall im Glasbachgrund nahe Möhra, dem Stammort seiner Familie, wurde Martin Luther auf die Wartburg gebracht, wo er als Junker Jörg zehn Monate lebte und u.a. das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzte.
Als Luther 1529 zum Marburger Religionsgespräch reiste, machte er in Eisenach Station. 1540 war er drei Wochen Gast des Superintendenten Justus Menius in dessen Haus am Pfarrberg.
Die reizvolle Altstadt mit ihren stimmungsvollen verwinkelten Gassen und Plätzen ist in ihrer mittelalterlichen Struktur weitgehend erhalten und stellt ein bedeutsames Denkmal deutscher Städtebaukunst dar. Liebevoll restaurierte Häuser bieten eine malerische Kulisse und schaffen eine einmalige Atmosphäre.
Luther und die Wartburg – kaum ein Name und ein Ort sind im volkstümlichen Verständnis so eng miteinander verknüpft, wie diese beiden. Dabei hielt sich der Reformator nur relativ kurz hier auf, nämlich vom 4. Mai 1521 bis zum 1. März 1522. In dieser Zeit übersetzte er aber die Bibel ins Deutsche, eine Leistung, die die Wartburg zu einem Schauplatz der Reformation von weltweiter Bedeutung macht. Genau genommen entstand im Winter 1521/22 in der bescheidenen Zelle des Vogteigebäudes aber „nur“ das Neue Testament. Die komplette Lutherbibel sollte noch zwölf weitere Jahre in Anspruch nehmen. Mit der Übersetzung des Evangeliums brachte Luther zugleich die deutsche Sprache auf einen einheitlichen Weg.