St. Bartholomäi ist die älteste Stadtkirche Altenburgs und wurde
nach 1100 als romanische Saalkirche erbaut. Aus dieser Zeit
erhalten ist die Krypta. Ursprünglich war die Kirche mit einer
Doppelturmanlage versehen. Die Hussiten zerstörten die Kirche
1430 fast vollständig. Sie wurde 1459 als dreischiffige gotische
Hallenkirche wieder hergestellt, wobei beide romanischen Türme
erhalten blieben. 1659 stürzte der nördliche Turm der St. Bartholomäikirche
ein. 1660 wurde auch der andere Turm abgetragen
sowie der Grundstein für den 1668 vollendeten Kirchturm gelegt.
Im barocken Turm befindet sich das ehemalige Türmerstübchen
mit einem einzigartigen Blick auf die Altstadt.
Die St. Bartholomäikirche ist wichtigster steinerner Zeuge der
Reformation. Schon 1521 baten die Altenburger Bürger den Kurfürsten
um Entsendung eines Predigers. Martin Luther predigte
mehrmals selbst hier und vollzog 1523 in der Kirche eine der
ersten Priesterehen. Seit 1524 ist St. Bartholomäi evangelisch.
Nach Wenzeslaus Linck kam mit Georg Spalatin ein weiterer
bedeutender Reformator nach Altenburg. Er wirkte als Stadtpfarrer
und Superintendent und wurde 1545 hier begraben. An seine
Grabstelle im Chorraum erinnert eine Marmorplatte. Die Gebeine
sind verschwunden.