Die 1905 erbaute Brüderkirche am Markt ist ein Neubau auf dem Grund der alten Franziskaner-Klosterkirche aus dem 13. Jhd. Am 9. Februar 1529 wurde das Kloster vom Rat der Stadt übernommen. Die Klosterkirche diente fortan als Ersatz für die 1528 geschlossene Nikolaikirche, von der heute nur noch der Nikolaiturm
im malerischen Nikolaiviertel besteht. Dieser diente auch nach der Schließung der Kirche als Glockenturm für die „alte“ Brüderkirche, die über keinen Glockenturm verfügte. Weitere Gebäude des Klosters wurden später für Schulzwecke – unter anderem Spalatins Mädchenschule – genutzt. 1901 wurde die Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen. Die „neue“ Brüderkirche wurde nach reformatorischen
Grundsätzen (Wiesbadener Kirchenbauprogramm) erbaut. Die Reformatoren Martin Luther, Georg Spalatin und Wenzeslaus Linck sind bildlich dargestellt. Während der friedlichen Revolution 1989/90 war die Brüderkirche der zentrale Ort der politischen Erneuerung